Gemeinsam mit GZA Europe organisieren wir erneut eine Demonstration gegen den Auftritt von Anna Netrebko beim Classic Open Air Festival in Berlin.
📅 21. Juli, 18:00–21:00 Uhr
📍 Gendarmenmarkt, Berlin
Dieses Mal bereiten wir etwas Besonderes vor.
Wir wollen allen zeigen, die zu diesem Konzert kommen: Es ist beschämend, einer Unterstützerin Putins eine Bühne zu bieten. Deshalb ist es wichtig, dass wir die gesamte Zeit sichtbar bleiben.
– 2010: Auftritt im Kleid mit der Aufschrift „Nach Berlin!“ und dem St.-Georgs-Band – heute Symbole russischer Kriegspropaganda.
– 2012: Im Jahr 2012 sprach sie sich für die „Wahl“ Wladimir Putins zum russischen Präsidenten aus.
– 2014: Spende von 1 Mio. Rubel an Separatisten in Donezk. Posierte mit der Flagge von „Noworossija“ – Symbol der russischen Besatzung.
– 2021: Geburtstag im Kreml, persönliche Grüße von Putin.
– Seit 2007 ist Netrebko Patin eines SOS-Kinderdorfs in Tomilino bei Moskau.
2022 wurden genau dorthin ukrainische Kinder deportiert – Kinder, die gewaltsam aus ihrem Land verschleppt und für russische Propaganda genutzt wurden.
Netrebko hat sich dazu nie geäußert und ihre Patenschaft bis heute nicht beendet – obwohl die Verschleppung von Kindern laut Genozid-Konvention (1948) als klarer Tatbestand des Völkermords gilt.
– Bis heute: Keine klare Distanzierung. Kein Wort zum Aggressor. Stattdessen Klagen über „Russophobie“.
Wir haben erneut einen offenen Brief an die Berliner Verantwortlichen geschickt – adressiert an das Rote Rathaus, das Classic Open Air Festival am Gendarmenmarkt, die DEAG Classics AG sowie die Plattform VisitBerlin.de. Eine Antwort steht bislang aus.
Bereits 2023 hatten wir anlässlich von Anna Netrebkos erstem Auftritt in Berlin nach Beginn der russischen Vollinvasion einen offenen Brief verfasst.
Der Brief wurde von zahlreichen Organisationen und renommierten Persönlichkeiten unterzeichnet – darunter Timothy Snyder, Oleksandra Matviichuk und viele mehr.
📄 Den vollständigen Text des aktuellen offenen Briefs findet ihr im angehängten Dokument.
OFFENER BRIEF 3_ Keine Bühne für Anna Netrebko!
🙏 Danke an alle, die unsere Arbeit unterstützen – eure Solidarität trägt unsere Proteste, Recherchen und Aktionen. Wenn ihr könnt, helft uns mit einer Spende, damit wir weiter laut und sichtbar bleiben können: https://vitsche.org/donate/
Vitsche fordert nochmals mit Nachdruck die sofortige Schließung des weiterhin betriebenen „russischen Hauses“ in der Berliner Friedrichstraße. Es ist inakzeptabel, dass diese Einrichtung als direkter Arm des vom Kreml gesteuerten Propagandanetzwerks weiterhin ungehindert im Zentrum der deutschen Hauptstadt operieren kann. Während russland seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine fortsetzt, dient dieses Gebäude als ideologische, politische und logistische Plattform für die subversiven Ziele des Kremls.
Keine öffentliche Finanzierung für Kreml-Softpower
Obwohl Rossotrudnichestvo – die russische Staatsagentur, die das russische Haus betreibt – seit 2022 auf der EU-Sanktionsliste steht, wird die Einrichtung in Deutschland weiterhin indirekt finanziert. Die Bundesregierung zahlt weiter jährlich Grundsteuer für das Gebäude – zuletzt 70.000 Euro aus öffentlichen Mitteln. Währenddessen fliegen russische Raketen auf ukrainische Städte und Dörfer und zerstören das Land. Das ist die russische Kultur, welche die Ukraine jeden Tag erfährt. Sie zu tolerieren gefährdet auch die deutsche und europäische Sicherheit.
Ein Zentrum der Propaganda, nicht der Kultur
Die EU hat Rossotrudnichestvo als Netzwerk von Einflussagenten identifiziert. Das russische Haus „vermittelt“ keine Kultur – es verharmlost Kriegsverbrechen, legitimiert imperiale Narrative und fördert rechte und pro-russische Aktivisten in Deutschland. Ermittlungen der Berliner Staatsanwaltschaft, der Zentralstelle für Sanktionsdurchsetzung und zahlreicher Journalist:innen zeigen ein Netzwerk aus sanktionierten Akteuren, Extremisten und russischen Geheimdienstler:innen, das von diesem Gebäude aus operiert.
Das russische Haus hat wiederholt gegen Sanktionen verstoßen, indem es Einnahmen aus Sprachkursen, Workshops, Filmvorführungen und Gastronomie erzielt hat. Diese Vorgänge sind keine Einzelfälle – sie sind andauernde, eklatante Verstöße gegen EU-Recht. Besucher:innen können einfach hereinkommen, bar bezahlen und an einem vollen Veranstaltungsprogramm teilnehmen – während Berliner Behörden tatenlos zusehen.
Deutschlands stillschweigende Rückkehr zur kulturellen Diplomatie mit russland
Während in Deutschland die neue Regierung noch über die Verhängung und Durchsetzung weiterer Sanktionen debattiert wird, nimmt das Goethe-Institut mit Zustimmung des Auswärtige Amts wieder kulturelle Programme in russland auf. Nachdem 2022 viele Aktivitäten eingefroren wurden, werden nun wieder Mobilitätsstipendien, Ausstellungen und Künstler:innen-Austausche angeboten – finanziert von deutschen Steuerzahler:innen.
Ein aktueller Open Call des Goethe-Instituts, in Anlehnung an Caspar David Friedrich, spricht vage von „bewaffneten Konflikten“ und „Migrationsbewegungen“, ohne russland als Aggressor zu benennen. Diese Sprache spiegelt Kreml-Desinformation wider, die die Verantwortung auf eine diffuse „globale Instabilität“ schiebt – und den russischen Angriffskrieg entpolitisiert.
In der Arbuzz Gallery in Moskau werden öffentlich finanzierte Ausstellungen gezeigt, in denen sowjetische Symbole, rote Sterne und militaristische Bilder als vermeintlich harmloses „Erbe“ inszeniert werden – während das russische Militär ukrainische Städte zerstört. Dieses ästhetische Reinwaschen imperialer Gewalt ist ethisch nicht vertretbar.
Wir fordern die Bundesregierung auf, alle rechtlichen Mittel zur Schließung des russischen Hauses zu nutzen
Wir fordern die Bundesregierung, das Auswärtige Amt, den Berliner Senat und das Bundesfinanzministerium auf, sämtliche verfügbaren rechtlichen Instrumente nach zu nutzen, um das russische Haus zu schließen. Zudem möchten wir unsere öffentliche Einladung an die Vertreterin bzw. den Vertreter des Auswärtigen Amtes für ein öffentliches Interview während unserer Demonstration am 25. Juni aussprechen. Es ist Zeit zu reden.
Wir brauchen einen rechtlichen Präzedenzfall: Die Durchsetzung von Sanktionen umfasst das Verbot der Einnahmenerzielung und der kommerziellen Nutzung eingefrorener Vermögenswerte. Das Gebäude ist kein neutraler Ort – es ist der Berliner Hauptsitz einer sanktionierten staatlichen Agentur unter direkter Kontrolle des russischen Außenministeriums. Damit erfüllt es die Voraussetzungen für eine Vermögenssperre und Betriebsschließung nach geltendem EU-Recht.
Unsere Forderungen:
Keine Kultur-Diplomatie, während Kriegsverbrechen begangen werden
Keine Euphemismen mehr. Keine Neutralität, die sich als Friedensarbeit tarnt. Deutschland darf keine russische Propaganda finanzieren, auch nicht indirekt – weder in Berlin, noch in Moskau oder anderswo.
Vom 12. Juni bis zum 31. Juli laden wir jeden Donnerstag zu einer Reihe intimer Vorträge und Gespräche ein. Es geht um die Ukraine — durch die Linse von Erinnerung, Musik, Identität und Geopolitik.
Diese Donnerstagabende laden ein zum Nachdenken, zum Dialog und zur Begegnung — bei einem Glas Wein und offenem Mindset im gemütlichen Berliner Stadtteil Wedding.
Unsere Gäste — Wissenschaftlerinnen, Intellektuelle, Musikerinnen und Autor*innen — sprechen über das, was die Ukraine heute prägt und Europa verändert.
Beginn: 18:30 Uhr
Ort: Berlin, Wedding
Die genaue Adresse erhalten Sie nach der Anmeldung: Link für die Anmeldung
Eintritt gegen Spende (ab 7 € – ein Glas Wein inklusive)
Begrenzte Plätze – Anmeldung erforderlich
Sprache der Abende: Deutsch und Englisch
Das Programm:
Juni 12 | 18:30 Prof. Dr. Yulia Shtaltovna |
Professorin für internationales und interkulturelles Management und Studiendekanin des IBM-Studiengangs an der Hochschule Fresenius in Berlin. |
Was die Welt von der Ukraine lernen kann In diesem Vortrag reflektiert Prof. Dr. Yulia Shtaltovna darüber, wie die ukrainische Gesellschaft angesichts des umfassenden Krieges eine bemerkenswerte Resilienz, Selbstorganisation und Anpassungsfähigkeit gezeigt hat – Qualitäten, die wichtige Lektionen für den Rest der Welt bereithalten. Auf Grundlage ihres kürzlich gemeinsam mit Valerii Pekar verfassten Artikels für New Eastern Europe zeigt sie auf, wie Ukrainerinnen und Ukrainer Krisen in Chancen für Einheit, Wachstum und zivilgesellschaftliche Stärke verwandeln – und wie diese Strategien auch andere Gesellschaften in Zeiten des Umbruchs inspirieren könnten. Der Abend findet in englischer Sprache statt. |
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Juni 26 | 18:30 Nikolai Klimeniouk |
Journalist |
Jenseits der Propaganda: Wie russische Influencer und Regimekritiker dem Kreml in die Hände spielen Während die russische Propaganda und ihre Verbündeten in westlicher Politik und Medien behaupten, der Krieg russlands gegen die Ukraine sei vor allem die Schuld des Westens und präsentieren russland als sicherheitsbedacht und friedenswillig, bestärken selbst Regimekritiker das Narrativ, indem sie es als allmächtig, stabil, aber unberechenbar und kompromisslos darstellen. Die Vorstellung, dass putins Regime in erster Linie auf Machterhalt und finanziellen Gewinn ausgerichtet ist und nicht auf breite gesellschaftliche Unterstützung zählt, entspricht zwar nicht der offiziellen Kreml-Erzählung – ist jedoch nützlich, da sie zu Verhandlungen und Kompromissen anregt. Der Abend findet in englischer Sprache statt. |
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Juli 03 | 18:30 Prof. Andrii Portnov |
Professor für Verwickelte Geschichte der Ukraine an der Europa-Universität Viadrina (Frankfurt/Oder) |
Deutschland und die Ukraine – Gibt es Chancen für mehr Verständnis und echte Partnerschaft? In diesem aufschlussreichen Vortrag beleuchtet der Historiker und Intellektuelle Prof. Andrii Portnov die komplexen Beziehungen zwischen der Ukraine und Deutschland – in Vergangenheit und Gegenwart. Warum halten gegenseitige Missverständnisse trotz gemeinsamer Interessen an? Welche historischen und politischen blinden Flecken stehen einem gleichberechtigten und offenen Dialog im Weg? Und welche Schritte sind notwendig, um im Kontext von Krieg, europäischer Integration und Erinnerungspolitik eine echte Partnerschaft aufzubauen? Prof. Andrii Portnov teilt dabei seine Erfahrungen aus zehn Jahren akademischer und zivilgesellschaftlicher Zusammenarbeit zwischen der Ukraine und Deutschland. Der Abend findet in englischer Sprache statt. |
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Juli 10 | 18:30 Yuriy Gurzhy |
Musiker, Komponist, DJ und Autor |
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An aquarium full of keys. Kharkiv and the pictures of my father Im Herbst 2025 erscheint bei der Edition Frölich sein zweites Buch: „Ein Aquarium voller Schlüssel. Charkiw und die Bilder meines Vaters“ – eine Sammlung von Kurzgeschichten über seine jüngsten Reisen in die Heimat, begleitet von Fotografien aus dem Archiv seines Vaters, Alexander Gurzhy. An diesem Abend liest Gurzhy aus dem entstehenden Werk, zeigt ausgewählte Bilder – und wird möglicherweise auch musikalische Akzente setzen. Der Abend findet in deutscher Sprache statt. |
Juli 17 | 18:30 Dr. Stefanie Eisenhuth |
Postdoktorandin und Professorin an der Universität Greifswald sowie Forschungsstipendiatin der Gerda Henkel Stiftung. |
Deutsche „Aufarbeitung“: Mythen, Herausforderungen und ihre politische Wirkung An diesem Abend geht es um den komplexen Prozess der Aufarbeitung – Deutschlands Auseinandersetzung mit seiner NS-Vergangenheit – in Ost- und Westdeutschland nach 1945. Ein einführender Vortrag skizziert, wie beide deutsche Staaten sich dieser Geschichte stellten – oder ihr auswichen. Im zweiten Teil liegt der Fokus auf blinden Flecken der deutschen Erinnerungskultur: Warum und wie wurden die Erfahrungen Ost- und Mitteleuropas marginalisiert? Vor dem Hintergrund von russlands Krieg gegen die Ukraine wird diskutiert, wie diese Erinnerungslücken öffentliche Haltungen und politische Reaktionen auf die aktuelle Aggression prägen. Der Abend findet in englischer Sprache statt. |
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Juli 24 Ostap Sereda |
Wird noch bestätigt |
Juli 31 Viktoria Sereda |
Wird noch bestätigt |
Ja, Die Demonstration findet zum dritten Mal statt, da Anna Netrebko erneut an die Berliner Staatsoper eingeladen wurde. Diesmal haben wir uns entschieden, es anders zu machen, um deutlich zu zeigen, was die von Frau Netrebko unterstützte “russkij mir” wirklich bedeutet.
Aus unerklärlichen Gründen lädt die Berliner Staatsoper zum dritten Mal eine zynische Putin-Unterstützerin auf ihre Bühne ein.
Wir wollen es nicht hinnehmen, dass Anna Netrebko 2014 die russische Besetzung der Krym sowie der Regionen Donezk und Luhansk unterstützt hat und bis heute ihre Fehler nicht einsieht und weiter ungestört auftreten darf. Anna Netrebko ist ein Beispiel für russlands Soft-Power, welche Kultur nutzt, um Propaganda und Desinformation im Deckmantel der “Hochkultur” einzustreuen. Bislang hat sie sich nicht klar von ihrer langjährigen Unterstützung des russischen Präsidenten distanziert. Durch ihre öffentliche Unterstützung putins hat sie die Besetzung ukrainischer Gebiete seit 2014 legitimiert und so zur Eskalation der Situation und zum Ausbruch der Vollinvasion beigetragen. In ihrer Erklärung gegen den russischen Krieg in der Ukraine hat sie den Aggressor nicht einmal erwähnt und stattdessen ihre Liebe zu russland betont.
Am 15. Mai wollen wir zeigen, was diese Liebe bedeutet. russlands Liebe spürt man, wenn es doppelte Raketenschläge durchführt, um die eingetroffenen Rettungskräfte zu töten. Genau das passiert mit dem kleinen Krankenwagen namens Barwinka. Er kommt aus Derhatschi, einem kleinen ukrainischen Ort in der Region Charkiw. Am 12.03.2022 wurde er während der Fahrt zum Einsatz beschossen.
Gemeinsam mit Fellas4Europe bringen wir Barwinka für die Protestaktion am 15. Mai um 18:30 Uhr nach Berlin.
👉 15. Mai, 18:30 Uhr
📍Staatsoper Unter den Linden, Berlin
Kommt zahlreich mit euren Stimmen, aber auch mit Postern, um deutlich zeigen, welche Nebeneffekte russische Propaganda auf Berlins Bühnen hat.
Wenn Besucher*innen der Netrebko-Oper die Augen vor russischen Kriegsverbrechen verschließen, bringen wir sie zu ihnen.
Unser Statement zur Notwendigkeit eines ukrainischen Erinnerungsortes — und zur Bedeutung historischer Wahrheit.
Im Zweiten Weltkrieg starben über 10 Millionen Menschen aus der Ukraine — als Zivilistinnen unter dem Terror der Nazis, als Opfer kommunistischer Repressionen, als Soldatinnen der Roten Armee, als Zwangsarbeiterinnen im nationalsozialistischen Deutschland oder als Angehörige jüdischer oder Roma-Gemeinschaften. Die Ukraine war einer der Orte mit den schwersten menschlichen Verlusten in Europa — und doch bleiben ihr Ausmaß und ihre Geschichten in der deutschen Erinnerungskultur unsichtbar.
Die Sowjet-Erzählung löschte die Ukraine aus
Die sowjetische Erinnerung an den „Sieg“ erkannte das besondere Leid der Ukraine nie an. Alle Opfer wurden als sowjetische Bürger*innen gezählt, nationale Identitäten wurden ausgelöscht. Individuelle Schicksale und Erinnerungen verschwanden — der sowjetische Staat feierte Heldentum, aber das Leiden von Millionen blieb unbeachtet.
Deutschland übernimmt eine russisch-zentrierte Sicht
In der Nachkriegszeit errichteten die kommunistischen Machthaber in der sowjetischen Besatzungszone große Denkmäler zum Triumph der Roten Armee. Diese Denkmäler stellen die Sowjetunion als ein einziges Volk dar — viele Deutsche nahmen (und nehmen) sie vor allem als russisch wahr.
Bis heute gibt es kein Denkmal oder sichtbares Zeichen für die Ukrainer*innen. Keine Erwähnung der ukrainischen oder anderer Verluste innerhalb der Sowjetunion.
Das Schweigen im Westen
In Westdeutschland konzentrierte sich die Erinnerung auf die deutsche Besatzung Westeuropas und die Verbrechen der Shoah — während die Erfahrungen des Vernichtungskrieges in Osteuropa, einschließlich der Ukraine, weitgehend hinter dem Eisernen Vorhang unsichtbar und unbeachtet blieben.
Warum das heute wichtig ist
Mythen aus dem Zweiten Weltkrieg leben bis heute weiter. Russland nutzt sie, um neue Kriege zu rechtfertigen — auch den Angriffskrieg gegen die Ukraine. Solange die Erfahrungen und das Leid der Ukraine und vieler anderer Nationen im Zweiten Weltkrieg nicht anerkannt werden, wirken sowjetisch-imperiale Narrative weiter in die Gegenwart hinein.
Große Teile der kulturellen, wirtschaftlichen und demografischen Grundlagen der Ukraine wurden zerstört. Diese Folgen — und die darauffolgende sowjetische Politik der Russifizierung — sind bis heute spürbar.
Geschichte wird als Waffe eingesetzt.
Durch das Leugnen des ukrainischen Leidens im Zweiten Weltkrieg versucht der heutige Aggressor, der Ukraine ihr Existenzrecht abzusprechen. Eine moderne Erinnerungskultur muss dem entgegentreten — und darf alte Lücken nicht wiederholen.
Deshalb starten wir die Kampagne: „Ukraine im Gedächtnis.“
In den kommenden Wochen werden wir vergessene Geschichten teilen, öffentliche Vorträge organisieren und einen Gedenkmarsch in Berlin veranstalten.
Unser Ziel: die Kriegserfahrungen der Ukraine sichtbar zu machen.
Wir fordern einen ukrainischen Erinnerungsort in Berlin: um der Toten zu gedenken, Geschichten zu erzählen, ein vollständigeres Bild zu zeigen — und um die Instrumentalisierung von Erinnerung zu verhindern.
Jedes Jahr um Ostern kehren die sogenannten Ostermärsche – ursprünglich in den 1960er Jahren aus der Anti-Atom- und Friedensbewegung entstanden – auf die Straßen zurück.
Doch seit 2014, und besonders seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine, haben sich diese Märsche verändert. Viele von ihnen bieten heute Plattformen für Narrative, die dem Aggressor dienen – nicht den Opfern.
In diesem Jahr sind über 90 Ostermärsche in Deutschland geplant. Ihre Botschaften haben sich verschoben: Statt für globale Gerechtigkeit einzutreten, wiederholen sie Kreml-Propaganda zur “aggressiven NATO” und fordern Abrüstung – doch nicht des Angreifers, sondern der Verteidiger.
Zentral wird gefordert: Die europäische Verteidigungsfähigkeit soll nicht gestärkt, sondern geschwächt werden.
„Abrüstung statt Verteidigung“ ist eine Botschaft, die sich in den Aufrufen der Organisatoren erkennen lässt. Die Logik dahinter scheint einfach: Wo es keine Waffen gibt, herrscht Frieden. Doch in einer Welt, in der Diktaturen Demokratien angreifen, ist diese Logik tödlich.
Abrüstung mag aus Sicht des Aggressors Sinn ergeben, um den neuen Statusquo zu etablieren – für die Opfer bedeutet es sich kampflos dem Schicksal zu fügen.
Für die Ukraine heißt das: Vernichtung und Völkermord.
Für Europa: Wehrlosigkeit gegenüber zukünftiger russischer Aggression.
Und das alles geschieht zum denkbar schlechtesten Zeitpunkt:
🇺🇸 Die USA entziehen ihre Unterstützung.
🤝 russland ist in direkten Verhandlungen mit Washington – über Europas Köpfe hinweg und allein zu seinen eigenen Gunsten.
🕊️ „Frieden um jeden Preis“ wird zum dominanten Narrativ – selbst wenn der Preis ukrainische Leben, besetzte Städte und ein schutzloses Europa sind. Doch am Ende wird es trotzdem keinen Frieden geben.
Während russland systematisch internationale Konventionen verletzt – Zivilist*innen und Kriegsgefangene tötet und keinerlei Absicht zeigt, seine Aggression zu beenden – dienen Aufrufe nach „Frieden“ letztlich den Interessen des Kreml. Ein von den USA erzwungener Waffenstillstand, genährt von russischen Narrativen, würde die Besatzung zementieren, Kriegsverbrechen belohnen und weitere Invasionen begünstigen.
Der Begriff des Friedens selbst ist zur Waffe geworden. Und Teile der deutschen Friedensbewegung helfen mit, diese Waffe zu verbreiten.
Deshalb schlagen wir zurück – mit unserer Kampagne für einen echten und gerechten Frieden.
Bei Vitsche starten wir eine Kampagne für einen gerechten Frieden – gegen die falschen Propheten der Kapitulation. Denn Kriege werden nicht nur auf dem Schlachtfeld geführt, sondern auch in den Köpfen der Menschen.
Wenn wir die Wahrheit aufgeben, geben wir alles auf.
Wir organisieren eine Gegenperformance am Tag des Berliner Ostermarschs und schaffen kraftvollen Content, der zeigt, was echter Frieden bedeutet: Gerechtigkeit, Sicherheit und Freiheit.
Wir alle wollen Frieden. Doch Frieden ohne Gerechtigkeit ist keiner.
Ihre finanzielle Unterstützung.
Wir sind ein ehrenamtlich getragenes Projekt mit projektbasierter Förderung. Im Gegensatz zu Propagandanetzwerken haben wir keine Großspender*innen – wir zählen auf Sie – auf Menschen, die wissen, dass echter Frieden mehr ist, als die Abwesenheit von Krieg.
👉 Jeder Euro hilft uns, Desinformation zu bekämpfen, die Ukraine zu unterstützen und der Welle pseudopazifistischer Propaganda etwas entgegenzusetzen.
📍 Spenden Sie. Teilen Sie bitte der Aufruf und handeln.
https://vitsche.org/de/spenden/
Café Kyiv ist mehr als nur eine Veranstaltung – es ist ein Raum für Dialog, Inspiration und Solidarität. Durch Diskussionen, Panels und kulturelle Begegnungen verbindet es Menschen aus der Ukraine, Deutschland und darüber hinaus, die sich für eine gemeinsame freie Zukunft der Ukraine und Europas engagieren.Dieses Jahr hat das Vitsche-Team drei Podiumsdiskussionen zu Desinformation und Dekolonisierung mit großartigen Sprecher*innen sowie die Premiere des Films Zinema von Regisseur Korniy Hrytsiuk organisiert.Die Diskussion „Weapons of Slow Destruction: Russian State Propaganda“ und die Premiere des Dokumentarfilms Zinema wurden in Kooperation mit der Bundeszentrale für politische Bildung realisiert. Die Diskussion „Decolonizing the Discourse on Europe’s East“ wurde in Zusammenarbeit mit der Heinrich-Böll-Stiftung durchgeführt.Wir danken dem Team von Café Kyiv und der Konrad-Adenauer-Stiftung für die Möglichkeit, Partner dieser außergewöhnlichen Veranstaltung zu sein.Bis nächstes Jahr!
Am 9. März 2025 ruft Vitsche e.V. gemeinsam mit Campact e.V. zur Großdemonstration am Brandenburger Tor in Berlin auf. Während sich die USA von der Ukraine abwenden, müssen wir in Europa Verantwortung übernehmen. Denn die Ukraine verteidigt nicht nur die eigene Freiheit, sondern auch die Sicherheit und die demokratischen Werte Europas.
Die neuen Aussagen aus dem Weißen Haus zeigen eine dramatische Wende: Statt der Unterstützung für die Ukraine verbreitet die US-Regierung Argumente der russische Propaganda und untergräbt die Souveränität eines Landes, das seit drei Jahren im Verteidigungskrieg gegen den russischen Imperialismus steht. Diese Entwicklungen betreffen auch Europa – wenn die Ukraine fällt, wird Europa unsicher und muss mit weiteren Aggressionen rechnen. Und ohne Europas Unterstützung droht der ukrainischen Bevölkerung weiterer Terror, Unterdrückung bis hin zum Massenmord.
Deshalb fordern wir eine starke europäische Antwort:
🔹 Uneingeschränkte Unterstützung der ukrainischen Souveränität
Die Ukraine muss als gleichwertiger Partner auf der internationalen Bühne anerkannt werden. Jede Schwächung ihrer Position gefährdet auch die Stabilität und Sicherheit Europas.
🔹 Mehr militärische und humanitäre Hilfe – einschließlich weitreichende Abstandswaffen wie Taurus
Die Ukraine braucht moderne Verteidigungssysteme, finanzielle Hilfe und kontinuierliche Unterstützung für die vom Krieg betroffene Zivilbevölkerung. Europa muss liefern – schnell, umfassend und langfristig.
🔹 Einsatz eingefrorener russischer Vermögenswerte
Etwa 250 bis 300 Milliarden Euro russischer Vermögen in Europa müssen endlich verwendet werden, um den Wiederaufbau der Ukraine und ihre Verteidigung zu finanzieren – als Akt europäischer Verantwortung.
🔹 Europäische Sicherheit und Demokratie schützen
Die Allianz der Autokraten wächst. Europa muss geeint handeln: gegen die Zerstörung demokratischer Strukturen, gegen rechte und russlandhörige Parteien und für eine gemeinsame Sicherheits- und Verteidigungspolitik.
🔹 Investitionen in eine unabhängige, nachhaltige Zukunft
russlands Krieg zeigt: Die Abhängigkeit von Autokraten kostet Wohlstand und bedroht die Freiheit. Europas Antwort muss in erneuerbaren Energien, fairer Industrie und sozial gerechter Mobilität liegen – finanziert durch Reformen und die Aufhebung der Schuldenbremse.
Am 9. März gehen wir auf die Straße.
Für die Ukraine. Für Demokratie. Für Europas Zukunft.
👉 Kommt zur Demonstration am Brandenburger Tor.
👉 Zeigt Haltung und fordert gemeinsam mit uns den Bundestag zum Handeln auf.