2025 – Ein Jahr öffentlicher Präsenz und kontinuierlicher Arbeit

Das Jahr 2025 war für Vitsche ein Jahr aktiver und konsequenter Präsenz im öffentlichen Raum Deutschlands. 

Im Laufe des Jahres beschäftigten wir uns mit den Themen Krieg, Frieden, Kultur und Erinnerung und machten ukrainische Perspektiven hörbar, verständlich und sichtbar – nicht nur für politische Entscheidungsträger:innen oder Expert:innen, sondern auch für eine breite Öffentlichkeit.

Vitsche handelte dabei nicht ausschließlich reaktiv, sondern strategisch: Wir initiierten langfristige Kampagnen, brachten komplexe Themen immer wieder in den öffentlichen Diskurs ein und betonten Verantwortung – kulturelle, politische und institutionelle. 2025 festigte Vitsche ihre Rolle als Organisation, die zugleich mit der Zivilgesellschaft, den Medien, kulturellen Institutionen und politischen Partnern arbeitet.

Kampagnen 2025

February 24 / Wählt die Ukraine

Kampagne anlässlich des dritten Jahrestags der vollumfänglichen russischen Invasion in der Ukraine.

Ergebnisse:

  • eine langfristige Kommunikationskampagne im Zeitraum Januar–Februar;
  • eine Demonstration in Berlin mit rund 10.000 Teilnehmenden;
  • breite mediale Berichterstattung (u. a. Tagesspiegel, FAZ, RBB, France 24, DW);
  • die Kampagne wurde zu einem wichtigen Bezugspunkt der öffentlichen Debatte über den Krieg und die europäische Sicherheit.

No peace at any price

Eine Advocacy-Kampagne gegen vereinfachte und gefährliche Vorstellungen von einem „Frieden um jeden Preis“, die die Realität der russischen Aggression ausblenden.

Ergebnisse:

  • eine öffentliche Performance in Form eines symbolischen „Referendums“ mit Friedenstauben;
  • Beteiligung an öffentlichen Debatten rund um den Ostermarsch;
  • kontinuierliche Kommunikationsarbeit, die erklärte, warum „Frieden“ ohne Gerechtigkeit und Sicherheit keine neutrale Position ist;
  • eine Verschiebung des Diskurses weg von abstraktem Pazifismus hin zu Fragen von Verantwortung und Sicherheit.

8.05 Ukraine in Memory

Eine Kampagne, die sich dem ukrainischen Erfahrungshorizont im Zweiten Weltkrieg widmete – einem Aspekt, der in der deutschen Erinnerungskultur häufig unsichtbar bleibt.

Ergebnisse:

  • eine Gedenkaktion am 8. Mai;
  • begleitende Bildungsformate und öffentliche Beiträge;
  • stärkere Sichtbarkeit ukrainischer Perspektiven im deutschen Erinnerungsdiskurs.

Keine Bühne für Putin-Unterstützer:innen

Diese Kampagne richtete sich gegen die Normalisierung russischer kultureller Präsenz in Europa während des russischen Angriffskrieges, insbesondere gegen Auftritte von Anna Netrebko auf staatlichen Bühnen in Berlin.

Ergebnisse:

  • wiederholte schriftliche обращения an die Staatsoper Berlin mit der Forderung nach einer Stellungnahme;
  • als Reaktion auf das Ausbleiben einer Antwort mehrere öffentliche Demonstrationen im Verlauf des Jahres;
  • eine breite Welle medialer Berichterstattung (u. a. Die Zeit, taz, ntv, DW, BZ, RBB);
  • ein konkreter zivilgesellschaftlicher Effekt: Während einer Aktion zerriss ein Mann, der ein Ticket für eine Aufführung von Anna Netrebko besaß, dieses öffentlich und verzichtete bewusst auf den Besuch – als Zeichen der Ablehnung;
  • die Kampagne zeigte, dass öffentliche Aktionen nicht nur Diskurse beeinflussen, sondern auch individuelle Entscheidungen.

Demonstrationen und öffentliche Aktionen

Im Jahr 2025 initiierte Vitsche oder beteiligte sich an 11 Demonstrationen, Märschen und öffentlichen Aktionen in Berlin. Diese fanden über das gesamte Jahr hinweg statt und waren sowohl Teil langfristiger Kampagnen als auch Reaktionen auf konkrete Ereignisse.

Die Aktionen wurden in Zusammenarbeit mit deutschen und internationalen Partnern durchgeführt, darunter Fridays for Future, Campact, Fellas for Europe, RazomWeStand, Allianz Ukrainischer Organisationen und weitere.

Für Vitsche waren diese Aktionen keine einmaligen Gesten, sondern Teil einer kontinuierlichen Präsenz im öffentlichen Raum Deutschlands.

Veranstaltungen, Vorträge und öffentliche Formate

Neben Straßenaktionen entwickelte Vitsche 2025 gezielt Räume für Dialog, Wissensvermittlung und Austausch.

Im Laufe des Jahres organisierten oder co-organisierten wir über 20 Veranstaltungen, darunter:

  • öffentliche Vorträge und Podiumsdiskussionen;
  • Konferenzen;
  • Filmvorführungen;
  • Workshops und Bildungsformate;
  • Buchpräsentationen sowie öffentliche Gespräche mit Wissenschaftler:innen, Journalist:innen und Kulturschaffenden.

Vitsche Talks

Im Jahr 2025 etablierten wir erfolgreich das Format Vitsche Talks – intime öffentliche Gespräche mit jeweils 15–20 Teilnehmenden.

  • nahezu alle Treffen waren vollständig ausgebucht;
  • das Format wurde wiedererkennbar und stark nachgefragt;
  • viele Teilnehmende kamen mehrfach zurück.

Vitsche Talks zeigten den großen Bedarf an vertieften Gesprächen über Ukraine, Krieg, Erinnerung und Kultur – ohne laute Parolen, aber mit inhaltlicher Tiefe. Wir haben dieses Interesse wahrgenommen und werden das Format im kommenden Jahr fortsetzen.

Medienpräsenz und Partnerschaften

Im Jahr 2025 fand die Arbeit von Vitsche regelmäßig Eingang in deutsche und internationale Medien, darunter DW, FAZ, Die Zeit, Tagesspiegel, RBB, taz, ntv, BZ, Deutschlandfunk, France 24 und weitere.

Die Berichterstattung umfasste:

  • Interviews;
  • Kommentare;
  • analytische Beiträge;
  • Erwähnungen im Zusammenhang mit Kampagnen und Demonstrationen.

Parallel dazu baute Vitsche ihr Partnernetzwerk weiter aus und vertiefte bestehende Kooperationen. 

2025 arbeiteten wir zusammen mit:

  • zivilgesellschaftlichen Initiativen und NGOs;
  • akademischen Institutionen und Forschenden;
  • kulturellen Organisationen;
  • diplomatischen Vertretungen und Stiftungen;
  • Medien und Journalist:innen.

Diese Partnerschaften ermöglichten nicht nur gemeinsame Aktionen und Veranstaltungen, sondern auch den Aufbau von Vertrauen und langfristiger Zusammenarbeit.

Rückblick

Das Jahr 2025 hat gezeigt, dass öffentliche Präsenz dann Wirkung entfaltet, wenn sie konsequent, nachvollziehbar und auf Menschen ausgerichtet ist.

Für Vitsche bestätigte dieses Jahr, dass die Verbindung von Straßenaktionen, Kampagnen, Bildungsarbeit und Medienpräsenz realen gesellschaftlichen Einfluss erzeugen kann – und einen Raum schafft, in dem ukrainische Stimmen nicht verstummen, sondern klar und würdevoll gehört werden.