Datum: Mittwoch, 13. November 2024
Zeit: 19:00 Uhr
Ort: Filmrauschpalast, Lehrter Str. 35, Berlin
„Zusammen sein“ des ukrainischen Regisseurs und Soldaten Pavlo Didula erzählt die bewegende Geschichte von Dmytro Pashtshuk, der sich entschloss, seine Liebsten vor der russischen Aggression zu schützen. Sein Mut vereinte Menschen, die zu Held*innen wurden. Der Film erzählt von Freude und Trauer, von Familie und Freundschaft und der Kraft, Menschen mit kreativen Ideen zu verbinden.
Der Film wird auf Ukrainisch mit deutschen Untertiteln gezeigt, gefolgt von einer Q&A-Session. Der Eintritt erfolgt auf Spendenbasis (empfohlen 10 €), alle Einnahmen fließen in unsere Kampagne zur Ausstattung eines Schutzraums für eine Schule in der Region Charkiw.
Die Filmvorführung wurde durch Kooperation mit Orest Lubinets ermöglicht.
|
|
|
|
|
|
Wir freuen uns sehr, die Auswahlergebnisse unserer Residenz-Akademie „The Nexus of Decision 2024“ bekannt zu geben! Dieses einzigartige interdisziplinäre Programm findet in diesem Jahr vom 15. bis 21. November in Polen statt. Wir werden 15 Teilnehmer*innen aus Deutschland, Polen und der Ukraine zusammenbringen.
Gemeinsam mit Dozenten aus der Ukraine, Polen und Deutschland nehmen sie an Workshops, Seminaren und Vorträgen teil, die zum Nachdenken anregen. Sie setzen sich mit Themen wie Freiheit, Frieden und Sicherheit auseinander und analysieren historische und moderne Entscheidungsprozesse in Europa und darüber hinaus.
Liste der ausgewählten Teilnehmer*innen:
Olena Poburko, Oleksandra Yakovlyeva, Vitalina Voitenko, Anna Onufriienko, Olena Solodovnikova, Aleksandra Leks, Fabricio Borges Carrijo, Grażyna Siedlecka, Shaheen Gaszewski, Piotr Żakowiecki, Marius Heil, Julius Berger, Sebastian Jablonski, Sophie Schrötter, Jonas Heins
Organisatoren: Vitsche e.V.,
Mitveranstalter: Pilecki-Institut Berlin
Partner: Konrad Adenauer Stiftung
Förderer: Stiftung für Deutsch-Polnische Zusammenarbeit
Kuratorin: Kataryna Tarabukina
Gestaltung: Anna Zvyahintseva
Am Sonntag, den 6. Oktober 2024, organisierte Vitsche einen Protest vor der Staatsoper Unter den Linden in Berlin als Reaktion auf den Auftritt von Anna Netrebko, trotz ihrer dokumentierten Unterstützung der russischen Aggression im Jahr 2014 und ihrer unklaren Aussagen seit 2022. Trotz öffentlicher Appelle ließ die Staatsoper sie auftreten und berief sich auf ihre sogenannte „anti-Kriegs-Haltung“, die in Wirklichkeit nicht viel mehr als ihre Nähe zu russland zeigt. Die Intendantin der Oper verteidigte die Entscheidung und erklärte, dass Netrebko „eine herausragende Künstlerin sei, die – aufgrund ihres Status – als Vorbild dienen sollte“. Der Protest unterstrich jedoch, dass Netrebko als renommierte öffentliche Figur eine größere Verantwortung trägt. Ihre Handlungen und Worte sollten ein positives Beispiel geben, doch sie demonstriert derzeit, wie man Verantwortung vermeidet.
Hunderte nahmen an dem Protest teil, und Redner*innen wie Kateryna Rietz-Rakul, Richard Herzinger und Saba Farzan betonten die Pflicht kultureller Institutionen, jene zur Verantwortung zu ziehen, die den russischen Imperialismus und den Krieg, den russland seit 2014 begonnen hat, unterstützen. Die Redner*innen wiesen auf Netrebkos Verbindungen zu putin und ihre Befürwortung der Annexion der Krym und den Regionen Donezk und Luhansk im Jahr 2014 hin und unterstrichen, dass Kultur nicht von Politik getrennt werden kann und öffentliche Figuren zur Rechenschaft gezogen werden müssen, wenn sie unterdrückerische Regime unterstützen.
“Denn wir wissen ja natürlich, dass der Krieg, den russland heute in der Ukraine führt, nicht der Beginn russischer Expansionspolitik und Neoimperialismus ist. Davor gab es Kriege in Tschetschenien, in Georgien und in Moldau. Als putin 2009 Netrebko den Titel einer Volkskünstlerin verlieh – die höchste Auszeichnung für Künstlerinnen in russland –, sagte Netrebko in einem Interview mit einer staatlichen russischen Zeitung im Jahr 2009, also nach dem Krieg in Georgien, sie sei immer eindeutig für russland und verurteilte die westliche Berichterstattung über die russische Aggression in Georgien als einseitig. Weiterhin sagte sie, sie nehme Angriffe auf russland extrem negativ wahr, wobei sie als Reaktion darauf immer, ich zitiere, „die russische Position diskutiere und verteidige.“ Die russische Invasion in Georgien war lediglich der Vorläufer des aktuellen russisch-ukrainischen Krieges. […] Ich bin der Überzeugung, dass Künstler*innen sich ihres Einflusses in der Gesellschaft bewusst sein sollten, ebenso wie kulturelle Institutionen, und dass sie ihre politische Haltung verantwortungsbewusst ausüben müssen. Ich komme zu dem Schluss, nachdem ich alle Fakten immer wieder betrachtet habe, dass Anna Netrebkos politische Reputation umstritten ist und nicht durch eine allgemeine Erklärung „gegen den Krieg“, die sie abgegeben hat, geändert werden kann. Ich hoffe, dass wir auch im dritten Jahr nicht Anna Netrebko protestieren werden.” – Kateryna Rietz-Rakul, Leiterin des Ukrainischen Instituts in Deutschland
Der Protest, zu dem auch eine musikalische Darbietung der Techno-Produzentin und DJ Liza Aikin gehörte, verdeutlichte die Dringlichkeit, diejenigen zu verurteilen, die russische Propaganda ermöglichen.
Obwohl die Staatsoper sich entschied, Netrebko auftreten zu lassen, setzte der Protest ein starkes Zeichen: Die kulturelle Unterstützung des russischen Imperialismus und die Vermeidung von Verantwortung durch öffentliche Figuren werden nicht toleriert, insbesondere während des anhaltenden Krieges russlands gegen die Ukraine. Die Veranstaltung zeigte, dass die Berliner weiterhin gegen diese Normalisierung Widerstand leisten werden.
“Es wurde viel in den Medien darüber berichtet, dass angeblich Frau Netrebko sich von diesem Krieg distanziert hat, den putin führt. Das hat sie überhaupt nicht, das ist eine Desinformation … Sie hat einfach “tut mir leid” gesagt, zu was den eigentlich? Die Staatsoper hat für sie verkündet, dass sie aktuell (!) nicht plant in russland aufzutreten. Was für eine Distanzierung und Entschuldigung soll das denn sein? Sie war ein aktiver Teil der putischen Propagandamaschinerie. Davon ist sie nie abgerückt und solange sie das öffentlich nicht getan hat, sollte sie auch keine Bühne bekommen, in der unsere Steuergelder, in der die Steuergelder der Berliner Stadtgesellschaft dafür verwendet werden. Ich möchte das als Berlinerin nicht, dass unsere Steuergelder für ihr Honorar verwendet werden.”
– Saba Farzan, Deutsch-iranische Theaterwissenschaftlerin und Publizistin.
Wir danken allen, die heute dabei waren und für die Ukraine sowie für die Wahrheit eingestanden sind. Wir werden weiterhin unsere Stimmen in Solidarität erheben.
Datum: 06.10
Wann: ab 17:00 Uhr
Wo: Staatsoper, Unter den Linden
Aus unerklärlichen Gründen lädt die Berliner Staatsoper erneut eine zynische Unterstützerin putins auf ihre Bühne ein.
Wir können es nicht hinnehmen, dass Anna Netrebko, die 2014 die russische Besetzung der Krym sowie der Regionen Donezk und Luhansk unterstützt hat und bis heute ihre Fehler nicht anerkannt hat, ungestört auftreten darf.
Anna Netrebko ist ein Beispiel für die Soft-Power-Politik, bei der russland Kultur nutzt, um Desinformation und Zweifel in den europäischen Diskurs einzubringen. Bislang hat sie sich nicht klar von ihrer langjährigen Unterstützung für den russischen präsidenten distanziert. Durch ihre öffentliche Unterstützung putins hat sie die Besetzung ukrainischer Gebiete seit 2014 legitimiert und so zur Eskalation der Situation und zum Ausbruch des großangelegten Krieges beigetragen. In ihrer Erklärung gegen den russischen Krieg in der Ukraine hat sie den Aggressor nicht einmal erwähnt und sich stattdessen auf ihre Liebe zu russland konzentriert.
Auf unsere Aufforderung, die Entscheidung, Netrebko in der Berliner Staatsoper auftreten zu lassen, zu überdenken, antwortete die Intendantin, Netrebko sei „eine herausragende Künstlerin, an der – auch wegen ihres Status – ein Exempel statuiert werden solle“. Wir stimmen zu, dass Netrebko als eine bekannte öffentliche Person eine noch größere Verantwortung trägt. Ihre Handlungen und Aussagen sollten ein klares Vorbild für andere Menschen sein. Stattdessen zeigt sie, wie man Verantwortung vermeidet und offen für russland wirbt.
Wir laden euch alle zur Demonstration vor der Staatsoper Unter den Linden am 06.10. um 17:00 ein. Wir müssen zeigen, dass die Duldung des russischen Imperialismus im Herzen Berlins im dritten Jahr des großangelegten Krieges nicht hinnehmbar ist.