The Nexus of Decision 2024: Polen, Ukraine, Deutschland
Eine interdisziplinäre Reise in die Substanz von Erinnerung, Freiheit, Frieden und Sicherheit.
Veranstalter: Vitsche e.V.
Mitveranstalter: Pilecki-Institut Berlin und Wielgolas/Cieńsza
Partner: Konrad Adenauer Stiftung
Sponsoren: Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit
Kuratorin: Kataryna Tarabukina
Für wen: Philosoph:innen, Historiker:innen, Politikwissenschaftler:innen, interdisziplinäre Künstler, Schriftsteller:innen, Forschende, Friedensstifter; Studierende von Internationale Beziehungen, Erinnerungsstudien, Internationale Sicherheitsstudien, im Alter von 20-45 Jahren, aus der Ukraine, Polen und Deutschland.
Wann: 15.-21.11.2024
Wo: Wielgolas/Cieńsza, Pilecki-Institut (Polen)
Sprache der Residenz: Englisch
Bewerbungsfrist (VERLÄNGERT): 05.10.2024
ÜBERSICHT „The Nexus of Decision“ ist eine jährliche, intensive, einwöchige Residenz-Akademie, die sich dem Konzept der „Entscheidung“ in sozialen, politischen, historischen, existenziellen und anderen Dimensionen widmet. Sie ist für 15 junge Teilnehmer:innen aus 3 Ländern – Ukraine, Polen und Deutschland – gedacht, die über eine offene Ausschreibung ausgewählt werden. Dieses Programm konzentriert sich auf die Perspektive von Wahl und Entscheidung, insbesondere unter dem Einfluss der folgenschweren russischen Aggression in der Ukraine.
„The Nexus of Decision23“ fand erstmals in der Residenz der Stiftung Genshagen und in Berlin im letzten Jahr statt. Während der Workshops und Seminare diskutierte die polnisch-deutsch-ukrainische Gruppe die Ursprünge des Verständnisses von Konzepten wie Frieden, Freiheit und Sicherheit aus den Perspektiven der Politikwissenschaft, Geschichte, Philosophie, Erinnerungskultur und Kunst.
Mehr über die vorherige Residenz-Akademie erfahren: Klicken Sie hier, um mehr zu erfahren
In diesem Jahr treffen wir uns bei „The Nexus of Decision24“ in Wielgolas/Cieńsza (Polen), um uns auf wesentliche historische, soziale, sicherheitsrelevante und interkulturelle Aspekte zu konzentrieren. Ziel ist es, das gegenseitige Verständnis zwischen unseren drei geopolitischen Regionen zu vertiefen und die Zusammenarbeit für Kohärenz in Europa zu fördern. Wir möchten junge Intellektuelle in Debatten einbinden und ihre Erfahrungen aus ihrer geopolitischen Region teilen. Der Fokus liegt auf dem Verständnis der Zukunft unserer Sicherheit und der Erforschung nachhaltiger langfristiger Friedenslösungen. Angesichts der bevorstehenden Spannungen im Zusammenhang mit Sicherheitsentscheidungen für osteuropäische Länder und die Europäische Union besteht in den turbulenten Wahljahren 2024 und 2025 ein dringender Bedarf an einer Bildungsoffensive, um eine explizite und informierte Diskussion über internationale Beziehungen zu fördern. In diesem Zusammenhang wird es unerlässlich, historische Präzedenzfälle zu erkennen, insbesondere Entscheidungen, die während der Friedensverhandlungen des 20. Jahrhunderts getroffen wurden und die nachhaltige Sicherheitsprobleme im 21. Jahrhundert erheblich beeinflussten. Das aktuelle Umfeld ist geprägt von anhaltenden Konflikten und fragilen Friedensabkommen, die einer umfassenden retrospektiven Analyse entbehren.
Ein interdisziplinäres Residenz-Akademie-Programm, das intensive Blöcke von Vorträgen, Workshops und Stadt-/Museumsführungen bietet, geleitet von führenden Wissenschaftler:innen und Praktizierenden aus der Ukraine, Polen und Deutschland.
Hauptblöcke der Seminare, Workshops und Vorträge:
Erinnerung und Mythologie: Erinnerung und Mythen prägen unsere Geschichte, Politik, Kultur und Philosophie. Über Relikte der Vergangenheit hinaus sind sie dynamische Kräfte, die unsere Gegenwart und Zukunft gestalten. Erforschen Sie historische Mythen, Propaganda und kulturelle Blindspots im Wissen des Westens über den Osten, die Entscheidungen bezüglich der laufenden Aggression in Europa beeinflussen.
Langfristige Kooperation für nachhaltigen Frieden Dieser Abschnitt untersucht die komplexe geopolitische Landschaft und betont die Risiken von Friedensverhandlungen mit dem heutigen russland. Er unterstreicht die Gefahren diplomatischer Engagements ohne vollständigen Verständnisses des historischen Kontextes zwischen russland und Europa und konzentriert sich auf die notwendige nuancierte Perspektive. Ziel ist es, Einzelpersonen zu befähigen, Entscheidungen von Gemeinschaften, Staaten und verschiedenen Interessengruppen kritisch zu bewerten und Strategien zu fördern, die langfristigen globalen Frieden, Freiheit und Sicherheit gewährleisten.
Neue Krisen, Neue Paradigmen In diesem Block werden wir untersuchen, wie man durch die neuen Krisen und Herausforderungen navigiert, denen Deutschland, die Ukraine und Polen nach der russischen Invasion in die Ukraine, und dem globalen Sicherheitsökosystem gegenüberstehen. Wir bewerten das potenzielle Aufstreben der Rechten in Deutschland und deren Korrelation mit der Staatssicherheit und der Sicherheit in der EU. Zusätzlich werden wir untersuchen, wie neue Paradigmen als Konsequenzen alter, lange verdrängter Probleme zu entstehen scheinen und wie turbulente Entscheidungen in Bezug auf Sicherheit und Freiheit Deutschland, Polen und die Ukraine sowie ganz Europa umgestalten.
AUSWAHL Die Teilnehmenden werden in einem Open Call-Verfahren ausgewählt, maximal 15 Personen (5 aus Deutschland, 5 aus der Ukraine, 5 aus Polen). Schutzsuchende aus der Ukraine sind willkommen.
UNSER ANGEBOT BEINHALTET
Die Teilnehmenden werden in einem Open Call-Verfahren ausgewählt, maximal 15 Personen (5 aus Deutschland, 5 aus der Ukraine, 5 aus Polen).
Vorübergehend Vertriebene aus der Ukraine sind willkommen.
Das Programm umfasst:
Teilnahme an den Vorträgen, Seminaren und Workshops des Residenzprogramms „The Nexus of Decision 2024“
Unterkunft und Verpflegung in Wielgolas/Cieńsza werden vollständig übernommen.
Reisekosten für Teilnehmer:innen aus Polen und Deutschland werden bis zu 60,00 Euro übernommen.
Reisekosten für Teilnehmer:innen aus der Ukraine werden vollständig übernommen.
Die ausgewählten Teilnehmer werden vom/zum Flughafen in Warschau abgeholt/gebracht.
BEWERBUNG NUR ÜBER ONLINE-FORMULAR
Die Bewerbung sollte nur über dieses Bewerbungsformular eingereicht werden: Klicken Sie hier, um sich zu bewerben
Die Organisator:innen behalten sich das Recht vor, die ausgewählten Kandidierenden bei Bedarf für zusätzliche Online-Interviews zu kontaktieren.
WEITERE INFORMATIONEN
Das Bewerbungsformular muss bis zur Frist eingereicht werden;
Bewerbungsunterlagen werden nur in Englisch akzeptiert;
Kurse, Vorträge und Workshops werden in Englisch gehalten;
Die Ergebnisse des Auswahlverfahrens werden bis zum 16.10.2024 bekannt gegeben.
Die Liste der ausgewählten Teilnehmer wird veröffentlicht:
– auf der Website und den Social-Media-Seiten von Vitsche e.V. https://vitsche.org/
– auf der Website und den Social-Media-Seiten des Pilecki-Instituts: pileckiinstitut.de
Bei Fragen senden Sie bitte eine E-Mail an kateryna.tarabukina@vitsche.org.
Die Organisator:innen sind nicht verpflichtet, die Entscheidungen des Auswahlkomitees zu begründen, und es wurde kein Berufungsverfahren vorgesehen. Für die ausgewählten Kandidaten, die am Projekt teilnehmen, wird das vorliegende Dokument ein Anhang zu der mit Vitsche e.V. abgeschlossenen Vereinbarung sein.
Veranstalter: Vitsche
Mitveranstalter: Pilecki-Institut Berlin
Partner: KAS (Konrad Adenauer Stiftung)
Gesponsert von: SDPZ (Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit)
Datum: 3. Oktober
Zeit: 14:30 Uhr
Ort: Siegessäule, Berlin
Während die Ukraine tapfer gegen die russische Aggression kämpft, verbreiten sich in Deutschland Narrative eines sogenannten Pazifismus, der in Wirklichkeit nichts mit echtem Frieden zu tun hat. Diese Stimmen fordern ein Ende der Unterstützung für die Ukraine, was nicht nur die Ukraine, sondern ganz Europa gefährdet. In einer Zeit, in der Freiheit und Demokratie auf dem Spiel stehen, sind solche Positionen nicht nur naiv, sondern schädlich für unsere kollektive Sicherheit.
Unsere Demonstration richtet sich an alle, die an die Bedeutung von Freiheit, Solidarität und einem starken Europa glauben. Wir rufen dazu auf, sich öffentlich gegen diese Pseudo-Pazifisten zu positionieren, die in Wirklichkeit dem Aggressor in die Hände spielen. Es ist jetzt wichtiger denn je, deutlich zu machen, dass wir zusammenstehen und die Ukraine in ihrem gerechten Kampf unterstützen.
Ihre Forderung, dass sich die Ukraine der russischen Besatzung unterwirft, bedeutet keinen Frieden. Für russland haben Menschenrechte keinen Wert und ukrainische Leben noch weniger – Ihre Forderung ist unser Todesurteil.
Warum diese Gegendemo wichtig ist:
- Gegen gefährliche Narrative: Der Pseudo-Pazifismus schwächt nicht nur die Ukraine, sondern gefährdet die Sicherheit ganz Europas. Schluss mit Naivität!
- Solidarität zeigen: Dies ist der Moment, in dem wir unsere Solidarität mit der Ukraine und ihren Menschen zeigen müssen. Während Pseudo-Pazifisten sich offen gegen die Existenz der ukrainischen Bevölkerung aussprechen, verteidigen diese unser aller Leben in Deutschland. Europa steht für Freiheit, Menschenrechte und Sicherheit – und dafür müssen wir jetzt gemeinsam eintreten.
- Aufstehen für Demokratie: Wer den Frieden will, muss gegen den Aggressor handeln. Es reicht nicht, nur leere Worte über „Frieden“ zu sprechen, während unschuldige getötet werden.
Wie Sie uns unterstützen können:
Wenn Sie unsere Demo unterstützen möchten, füllen Sie bitte dieses Formular aus oder schreibt uns an info@vitsche.org. Oder spenden Sie für die Demo hier: PayPal, Buy Vitsche a coffee oder Direktspende.
Kommt mit Plakaten und Slogans vorbei! Ihr könnt auch die Plakate hier unten herunterladen und ausdrucken.
Wir rufen alle Teilnehmenden unserer Demonstration dazu auf, friedlich und ohne Gewalt zu agieren. Da die sogenannte “Friedensdemo” zur gleichen Zeit an der Siegessäule stattfindet, ist es besonders wichtig, dass wir ein klares Zeichen für einen gerechten und friedlichen Protest setzen. Lasst uns gemeinsam entschlossen und friedlich für Gerechtigkeit und echten Frieden einstehen. .
Demo Standort

🙌 Wir freuen uns, die Liste der ausgewählten Teilnehmer*innen für das Forschungsstipendium des Projekts «Truth to Justice» bekannt zu geben:
- Tatiana Cojocari
- Veronika Solopova
- Yehor Brailian
- Anna Romandash
Ab diesem Herbst werden die ausgewählten Teilnehmer*innen an einem Online-Stipendium teilnehmen, betreut von Dr. Dmytro Iarovyi, außerordentlicher Professor am Graduiertenprogramm für Sozial- und Geisteswissenschaften der Kyiv School of Economics.
Mit der Unterstützung von Expert*innen werden die Stipendiat*innen Policy Papers oder Forschungsvorhaben entwickeln, um Desinformation entgegenzuwirken, und diese auf der Truth to Justice-Plattform sowie auf der Konferenz im Dezember präsentieren.
Projekt in Zusammenarbeit mit der Kyiv School of Economics.
Finanziert vom Auswärtigen Amt.
Bleibt dran!
#CivilSocietyCooperation
Wir freuen uns, die ausgewählten Teilnehmer*innen der interdisziplinären Laborwerkstatt “A Journey from the Dangerous to (Un)Safe” bekannt zu geben:
- Katarzyna Łukasiewicz,
- Anna Ivchenko & Kyrylo Shum,
- Yun Xuan Yang,
- Vasylysa Shchogoleva.
Ab nächster Woche werden die Teilnehmer*innen an einer einwöchigen kuratierten Laborwerkstatt teilnehmen. Das Programm erforscht das Stadtleben, Migration, Ängste und Grenzen durch immersive Workshops und Vorträge, geleitet von den Tutor*innen Stefanie Eisenhuth, Ksenia Malykh, Zuzanna Mielczarek, Kate Tarabukina, Eva Yakubovska und Max Smogol.
Die Residenz endet mit der Schaffung einer gemeinsamen Klanglandschaft für die Buslinie 100 in Berlin.
Bleibt dran!
Die interdisziplinäre Laborwerkstatt “A Journey from the Dangerous to (Un)Safe” ist Teil des internationalen Projekts “Netzwerke der Unterstützung”, organisiert vom Nationalen Institut für Architektur und Städtebau (NIAiU) mit Partnern aus der Ukraine (Lwiw Zentrum für Stadtgeschichte), Polen (Zeitschrift “Autoportret”), Tschechien (VI PER Gallery) und Deutschland (Vitsche).
Organisatoren:
• Vitsche e.V.
• Narodowy Instytut Architektury i Urbanistyki (NIAiU), Warschau
Partner:
• Pilecki-Institut Berlin
Das Projekt wird durch das Ministerium für Kultur und Nationales Erbe Polens im Rahmen des Programms “Inspiring Culture” finanziert.
Neben all dem menschlichen Leid und der massiven Zerstörung von Siedlungsgebieten und Infrastruktur hat der russische Krieg gegen die Ukraine auch zu kolossalen Schäden an der Umwelt im Lande geführt. Das Ausmaß lässt sich bisher kaum abschätzen. Die Zerstörung des Kachowka-Staudamms am 6. Juni 2023 war das sichtbarste Umweltkriegsverbrechen mit weitreichenden Folgen nicht nur für die irreversibel geschädigten Ökosysteme flussaufwärts und flussabwärts, sondern auch für die gesamte Region und ihre Wirtschaft. Landwirtschaftliche Flächen können nicht mehr bewässert werden. Es mangelt an Trinkwasser, das zuvor ebenfalls aus dem Stausee bereitgestellt wurde. Der Verlust der elektrischen Kapazität des Wasserkraftwerks destabilisiert die Versorgung in der gesamten Südukraine. Der niedrige Wasserstand des verbliebenen Sees gefährdet die zuverlässige Kühlung des Kernkraftwerks Saporischschja.
Die in den USA ansässige gemeinnützige Organisation „Project Expedite Justice“ und die ukrainische Nichtregierungsorganisation „Truth Hounds“ haben den Bericht „Submerged“ über die Zerstörung des Kakhovka-Staudamms und seine Auswirkungen auf die Anwohner, das Ökosystem und die Landwirtschaft sowie die Folgen für die internationale Justiz veröffentlicht. Beteiligte Expert*innen und Autoren*innen der Studie präsentieren die wichtigsten Ergebnisse und diskutieren weitere Perspektiven für die Region.
Gleichzeitig bildet die Veranstaltung den Auftakt zur Kampagne „Ukrainer*innen für Ökologie“ der Berliner NGO „Vitsche e.V.“. Ziel ist es, mehr Aufmerksamkeit auf die Umweltauswirkungen des Krieges zu lenken und Fakten und Analysen für die gesellschaftliche Debatte zu Folgen und Handlungsoptionen bereitzustellen.
Mit
- Kateryna Demerza, Kuratorin des Projekts Ukrainer für Ökologie, Vitsche
- Pascal Turlan, Rechts – und Programmdirektor bei Project Expedite Justice, außerordentlicher Professor an der ScPo
- Shaun Burnie, leitender Nuklearspezialist bei Greenpeace Deutschland
- Myroslava Markova, Junior Investigator und Dokumentarin bei Project Expedite Justice, ist die Autorin des Kapitels des Berichts, das die wirtschaftlichen Auswirkungen der Zerstörung des Kakhovka-Damms beschreibt
- Andriy Bilenkyi (online), Landwirtschaftsexperte bei Project Expedite Justice
- Roman Koval, Leiter der Forschungsabteilung von Truth Hounds
- Andrii Latsyba, Jurist bei Truth HoundsMaria Sahaidak, Zentrum für strategische Kommunikation und Informationssicherheit
Moderation:
- Robert Sperfeld, Heinrich-Böll-Stiftung
Sprache: Englisch mit Simultanübersetzung ins Deutsche
Weitere Lektüre: SUBMERGED – Study of the Destruction of the Kakhovka Dam and Its Impacts on Ecosystems, Agrarians, Other Civilians, and International Justice
Kontakt:
Heinrich-Böll-Stiftung
Anna Antonina Łysiak
lysiak@boell.de
Vitsche e.V.
Ernest Dmitriev
e.dmitriev@vitsche.org
Ihre Teilnahme an der Veranstaltung:
» Teilnahme vor Ort
im Konferenzzentrum der Heinrich-Böll-Stiftung, Schumannstr. 8, 10117 Berlin
Bitte melden Sie sich an. Die Anzahl der Plätze ist leider begrenzt. Sollte die Raumkapazität erschöpft sein, übertragen wir die Konferenz per Video in andere Räume. Wir weisen darauf hin, dass kein Anspruch auf einen Platz im Saal besteht.
» Livestream
Alternativ können Sie der Veranstaltung auch ohne Anmeldung im Livestream folgen.
Wir freuen uns, die Liste der ausgewählten Künstler*innen für das künstlerische Stipendium des Projekts „Truth to Justice“ bekannt zu geben:
- Olesia Saienko und Anna Potyomkina
- fantasticlittlesplash (Lera Malchenko und Oleksandr Hants)
- Valeria Barbas
- Catenation (Sylvia Hinz und Jeanne Artemis)
Ab September werden diese Künstler*innen ein zweimonatiges Online-Kurierte-Stipendium absolvieren. Im Dezember werden sie ihre Projekte auf unserer Plattform präsentieren und an der Konferenz „Truth to Justice“ über Desinformation teilnehmen.
Kuratorin: Kseniia Malykh
Projekt in Zusammenarbeit mit Arta Azi
Gefördert von @Auswärtiges Amt
Bleiben Sie dran!
#CivilSocietyCooperation
Am 24. August, dem Unabhängigkeitstag der Ukraine, haben wir gemeinsam ein kraftvolles Zeichen der Solidarität gesetzt. Wir möchten uns herzlich bei allen bedanken, die an unserer Aktion am Brandenburger Tor teilgenommen haben und trotz der Sabotage-Aktion weiter standhaft blieben.
Von 16:00 bis 21:00 Uhr knüpften wir gemeinsam ein Tarnnetz für ukrainische Freiwillig
e, die in den Frontgebieten tätig sind. Es war beeindruckend zu sehen, wie viele Menschen sich an dieser wichtigen Aufgabe beteiligten und damit ihre Unterstützung für die Ukraine ausdrückten.
Gegen 16:45 passierte jedoch etwas Unvorhersehbares. Ein Mann ging zur Bühne, an der unsere Moderatorinnen gerade sprachen. Es schien, als würde er sie angreifen wollen. Er wurde jedoch weggeschubst und während die Polizei gerufen wurde, fing er an, sich mit einem Messer selbst zu verletzen. Die Polizei reagierte schnell, entwaffnete den Mann und nahm ihn mit. Nach einer kurzen Pause ging unsere Demonstration weiter. Trotz des Schockes haben wir uns nicht unterkriegen lassen. Eine klassische Sabotage-Aktion, die darauf ausgelegt war, uns von unserer Demo abzuhalten und sie vorzeitig zu beenden. Weitere Infos folgen.
Zwischen 18:35 und 19:35 Uhr fand die Demonstration statt, bei der unsere Redner*innen eindrucksvolle Worte sprachen. Sie forderten umfassende Militärhilfe, einen Stopp der russischen Öl- und Gasimporte und die Freilassung ukrainischer Zivil- und Kriegsgefangener. Angesichts der bedrohlichen Entwicklungen in Deutschland, wie dem Einfrieren der Militärhilfe und der Verbreitung russischer Propaganda, war es wichtiger denn je, ein starkes Signal an die Politik zu senden.
Hier einige Zitate unserer Redner*innen, die die Stimmung und Entschlossenheit der Teilnehmer*innen perfekt einfangen:
“Die ganze Welt ist in den letzten zweieinhalb Jahren Zeuge dieser Entwicklung in der Ukraine geworden. Aber russland versucht schon seit Jahrhunderten, die Ukraine zu unterdrücken und zu „russifizieren“, und die Krim ist sein Lieblingsteil.
Seit Jahrhunderten versucht russland, die indigenen Völker der Krim loszuwerden, nicht nur die Krimtataren, sondern auch die Karaiten (oder Karaims) und Krimtschaken.
Im Jahr 2014 wurde die ganze Welt Zeuge, wie russland meine Heimat Krim annektierte, und die internationale Gemeinschaft unternahm nicht viel, um die Situation nicht eskalieren zu lassen. Heute haben wir mit den Folgen dieses Schweigens zu kämpfen.” – Elnara Nuriieva-Letova
“In diesen Tagen versucht die Ukraine Raum zu gewinnen, versucht zu überzeugen, dass sie mehr Unterstützung braucht und das auch in einem Land, das seine Freiheit internationaler Unterstützung verdankt. […] Und heute steht die Bundesrepublik Deutschland schweigend da und sagt: „Ein ausgeglichener Haushalt ist wichtiger als äußere Sicherheit; die Lieferung von Taurus ist eine unnötige Eskalation; das eingefrorene russische Vermögen darf rechtlich nicht angegriffen werden; und wir müssen eine Einigung über die Zinsen finden.”
Ja, für den Triumph des Bösen reicht es, wenn die Guten nichts oder wenig tun. Jeder mehr ausgegebene Euro, jeder mehr produzierte Waffe, jede bessere Erklärung warum wir Deutsche an der Seite der Ukraine stehen müssen ist gut investiert.“ – Roderich Kiesewetter
“Es ist schön euch heute in Vyshyvankas und der ukrainischen Flagge zu sehen… aber ich habe eine Bitte: Tragt es jeden Tag. Macht Ukraine sichtbar. Auf Social Media und im Alltag. Macht klar, dass der Krieg noch nicht vorbei ist.” – Frank Peter Wilde
…
Noch einmal ein großes Dankeschön an alle, die mit ihrer Anwesenheit und ihrem Engagement diese Veranstaltung zu einem Erfolg gemacht haben. Ihre Solidarität mit der Ukraine bedeutet uns sehr viel!
Liebe Unterstützer*innen der Freiheit und Demokratie,
Liebe Freund*innen der Ukraine,
Am 24.8., dem Unabhängigkeitstag der Ukraine, organisieren wir Demo, um nicht nur die Freiheit und Souveränität der Ukraine zu feiern, sondern auch um unsere tiefe Besorgnis über die aktuelle politische und gesellschaftliche Entwicklung in Deutschland zum Ausdruck zu bringen. Während in der Ukraine Menschen ihr Leben für die Unabhängigkeit und den Schutz demokratischer Werte riskieren, erleben wir hier in Deutschland Entwicklungen, die nicht nur bedenklich, sondern auch gefährlich sind.
Die jüngsten Vorschläge aus dem Bundesfinanzministerium und dem Kanzleramt, die dringend benötigte Militärhilfe für die Ukraine einzufrieren und stattdessen auf russische Vermögenswerte zurückzugreifen, senden ein fatales Signal. Diese Gelder sind weder verfügbar noch steht fest, wann und in welchem Umfang sie genutzt werden könnten. Statt die Ukraine aktiv zu unterstützen, vermittelt diese Entscheidung Unentschlossenheit und Naivität. Für russland ist dies ein Zeichen, dass Deutschland nicht bereit ist, entschlossen gegen die russische Aggression vorzugehen. Solche Signale verschärfen die Situation und lassen uns in den Augen des Aggressors schwach erscheinen.
Ebenso beunruhigend ist die wachsende Verbreitung von Falschinformationen und russischer Propaganda durch Parteien wie BSW und die AfD, die zunehmend an Beliebtheit gewinnen. Diese Parteien nutzen Desinformation, um die Gesellschaft zu spalten und den Widerstand gegen russland zu schwächen. Wir sehen auch, dass rechtsextreme Gruppen in Deutschland immer sichtbarer werden und mit Gewalt zuschlagen, während russische Agenten ungestört ihr Unwesen treiben, weil sie nicht ernst genug genommen werden. Diese Entwicklungen stellen eine ernsthafte Bedrohung für unsere Demokratie und unsere gemeinsame Sicherheit dar.
Es ist offensichtlich, dass die eigene Verantwortung nicht ausreichend wahrgenommen und die Bedrohung durch russland und seine Handlanger falsch eingeschätzt wird. Wir können nicht länger davor weglaufen und so tun, als wäre es anders. Beschwichtigung ist nicht die Zeitenwende, die wir brauchen. Wir können nicht erneut behaupten, wir hätten nicht gewusst, was passiert – so wie es während des Zweiten Weltkrieges der Fall war. Diesmal wissen wir genau, was auf dem Spiel steht, und es ist unsere Pflicht, Verantwortung zu übernehmen.
Ob bewusst oder unbewusst – durch passives Verhalten sabotieren wir die internationale Solidarität und ermöglichen es russland, seine Aggression fortzusetzen. Wir müssen jetzt handeln, um das zu verhindern.
Unsere Forderungen sind daher klar:
- Umfassende Militärhilfe, bis die Ukraine gewinnt:
Deutschland muss die Ukraine weiterhin und nachhaltig mit allen notwendigen Mitteln unterstützen. Dazu zählt die Lieferung moderner Waffensysteme wie Raketenabwehrsysteme und Taurus-Marschflugkörper, die entscheidend für die Verteidigung der ukrainischen Unabhängigkeit sind. Darüber hinaus fordern wir, dass der Ukraine das Recht eingeräumt wird, russland so weit anzugreifen, wie es für die Verteidigung und den Sieg notwendig ist. Es darf keine künstlichen Beschränkungen geben, die die Effektivität der ukrainischen Streitkräfte einschränken.
- Beendigung der Exporte von Öl und Gas aus russland:
russlands „Schattenflotte“ aus alten und nicht versicherten Öltankern stellt nicht nur ein enormes Umweltrisiko dar, sondern ermöglicht es russland auch, seine Ölexporte trotz Preisobergrenzen fortzusetzen. Trotz der Sanktionen importiert die EU weiterhin russisches Gas, einschließlich LNG. Diese Importe müssen sofort gestoppt werden.
- Unterbindung der Finanzierung des russischen Krieges durch ausländische Unternehmen:
Über 1.000 Unternehmen mit Sitz in G7-Staaten betreiben weiterhin Geschäfte in russland und zahlen Steuern an den Kreml. Diese Unternehmen dürfen sich nicht länger mit fadenscheinigen Ausreden ihrer Verantwortung entziehen. Ihre Gelder finanzieren russische Kriegsmaschinerie und müssen gestoppt werden.
- Stoppen des Imports von Hochprioritätsgütern:
russland importiert weiterhin sanktionierte Dual-Use-Güter und fortschrittliche Technologien, die auf dem Schlachtfeld in der Ukraine eingesetzt oder für russlands Militär als kritisch erachtet werden. Diese Importe müssen effektiv unterbunden werden.
- Rückführung der deportierten Kinder:
Tausende ukrainische Kinder wurden zwangsweise nach russland deportiert. Wir fordern ihre sofortige Rückkehr. Dies ist ein klarer Verstoß gegen internationales Recht und eine unerträgliche Verletzung der Menschenrechte.
- Freilassung ukrainischer Zivil- und Kriegsgefangener:
Deutschland muss mehr Ressourcen bereitstellen, um die Freilassung ukrainischer Zivilist*innen und Kriegsgefangener aus russischer Gefangenschaft zu erreichen, und den Druck auf seine Verbündeten verstärken.
Am Unabhängigkeitstag wollen wir ein klares Zeichen zu setzen: Wir werden nicht schweigen. Wir werden nicht zusehen, wie die Freiheit und Unabhängigkeit der Ukraine gefährdet werden. Wir fordern entschlossenes Handeln – hier und jetzt. Gemeinsam können wir dazu beitragen, dass die Ukraine diesen Krieg gewinnt und dass Freiheit und Demokratie triumphieren.
Slawa Ukraini!