Butkevych und Stus: Sich-mit-sich-selbst-füllen

📅 10. März 2025 | 18:45
📍 Pilecki-Institut Berlin
Der ukrainische Menschenrechtsaktivist und Journalist Maksym Butkevych wurde 2022 von russischen Truppen gefangen genommen und war bis zu seiner Freilassung im Jahr 2024 Kriegsgefangener. Während seiner Haft schöpfte er Kraft aus der Dichtung von Wassyl Stus, einem ukrainischen Dichter und Dissidenten, der ebenfalls viele Jahre in Gefangenschaft verbrachte.
Am 10. März spricht Butkevych im Pilecki-Institut Berlin darüber, wie die Poesie von Stus ihm half, Isolation und Entbehrungen zu überwinden. Stus war überzeugt, dass das Überleben von menschlicher Verbundenheit und der Schaffung von Bedeutung des Lebens abhängt – ein Gedanke, der Butkevychs Erfahrung tief geprägt hat.
„Im Gefängnis halfen mir der Glaube und das Gefühl eines höheren Sinns… Ich bin, wer ich bin, doch ich kann mich nur in anderen entfalten, so wie sie sich in mir entfalten. Wir überleben nur dank anderer und nur in einer Welt, die wir geschaffen haben, um zu überleben. Nach unserem heutigen Wissen sind Menschen die einzigen biologischen Wesen, die nicht nur geschaffen wurden, sondern täglich und fortlaufend Neues erschaffen. Wir formen materielle, wertvolle Welten. Wir stiften einen Sinn. Durch unser Betrachten bekommt das Universum einen Sinn und Bedeutung…“
Im Gespräch geht es um Butkevychs Erfahrungen und Stus’ Konzept des Sich-mit-sich-selbst-Füllens nach dem Überleben nicht nur durch Ausdauer bestimmt wird, sondern durch Selbsterschaffung und die Beziehungen zu anderen. Butkevych wird zudem Gedichte von Stus lesen, begleitet von einer Ausstellung über den ukrainischen Schriftsteller und Dissidenten, dessen Worte ihm in seinen dunkelsten Momenten Kraft gaben.
🗣 Die Veranstaltung findet auf Englisch statt. Anmeldung hier: LINK
🔗 Seid live dabei im Pilecki-Institut Berlin.