Offene Ausschreibung für Forschende

Offene Ausschreibung für Forschende aus der Ukraine, Moldau und Deutschland

Bewerben Sie sich bis 19. August unter dem Link: 

https://forms.gle/wnBqhGUykMtqzdA79

Projektübersicht: Die „Truth to Justice Platform“ ist eine internationale Initiative, die darauf abzielt, der allgegenwärtigen Bedrohung durch russische Desinformation durch ein kooperatives Netzwerk von Medien-, Kunst- und Fachleuten aus der Wissenschaft entgegenzuwirken.  

Dieses Projekt zielt darauf ab, das Bewusstsein zu schärfen und aktiv Akteur*innen in die Bekämpfung von Desinformation einzubeziehen, insbesondere im Hinblick auf die durch russische hybride Kriegsführung eingeführten Komplexitäten. Die alarmierende Verflechtung russischer Propaganda in Deutschland, insbesondere bei Personen, die etablierten Medien misstrauen, unterstreicht die Dringlichkeit dieser Initiative. Der russische Einmarsch in die Ukraine hat die Situation durch systematische Desinformationskampagnen verschärft und das tägliche Leben von Millionen Menschen beeinträchtigt. Das Engagement der deutschen Regierung auf der Münchener Sicherheitskonferenz verdeutlicht die Schwere dieser Bedrohung. Die langjährigen Erfahrungen der Ukraine und Moldawiens im Kampf gegen russische Propaganda bilden eine wichtige Grundlage für dieses Projekt.  

Angesichts der Wahlen 2024 weltweit und der wachsenden Bedrohung der Meinungsfreiheit durch radikale Bewegungen und Desinformationskampagnen in sozialen Medien besteht ein dringender Bedarf an einem verstärkten internationalen Austausch von Erfahrungen und Wissen, um dieser ernsthaften Bedrohung effektiv zu begegnen.

Der Auswahlprozess für das Forschungsstipendium im Rahmen des Projekts „Truth to Justice Platform“ wird mehrstufig sein, um die Beteiligung hochqualifizierter Nachwuchsforschender aus der Ukraine, Moldawien und Deutschland zu gewährleisten.

Die Auswahl erfolgt in mehreren Stufen:

  1. Einreichung der Bewerbungen (bis 19. August, 23:59 Uhr)

Bewerbende müssen ein vollständiges Bewerbungspaket in einem einzigen PDF einreichen, das einen Lebenslauf (CV), ein Anschreiben und eine kurze Beschreibung ihres zukünftigen Projekts enthält: https://forms.gle/wnBqhGUykMtqzdA79  

NB: Bitte stellen Sie sicher, dass Sie eine Bestätigung erhalten, dass Ihre Bewerbung eingegangen ist!

  1. Erstprüfung (bis einschließlich 21. August)

Eine Vorauswahl wird auf Grundlage der eingereichten Bewerbungen getroffen, bei der das Komitee die Übereinstimmung der Bewerbenden mit den festgelegten Anforderungen bewertet. Nur die ausgewählten Kandidat*innen werden kontaktiert (spätestens bis zum 6. August).

  1. Interviews (21. bis 26. August)

Ausgewählte Kandidat*innen werden zu einem Online-Interview eingeladen, bei dem sie ihre Projekte ausführlicher vorstellen und die Fragen des Komitees beantworten können. Nach den Interviews wird das Komitee die endgültigen Programmteilnehmenden festlegen. Die Ergebnisse werden öffentlich bekannt gegeben.

Teilnahmeberechtigung

  1. Teilnehmende müssen Nachwuchsforschende aus der Ukraine, Deutschland oder Moldau sein:
    • Personen, die ihre Promotion nicht früher als 2021 abgeschlossen haben und mit einer akademischen Einrichtung verbunden sind,
    • Personen, die derzeit in Promotionsprogrammen studieren,
    • oder Personen, die planen, Promotionsprogramme zu beginnen,
    • oder Kommunikationspraktiker*innen, die in Bereichen arbeiten, die mit der Bekämpfung von Desinformation, Medienanalytik oder hybrider Kriegsführung in NGOs, staatlichen (zwischenstaatlichen) Institutionen oder ähnlichen Organisationen zusammenhängen.
  1. Teilnehmende müssen fließend Englisch sprechen.
  2. Teilnehmende müssen bereit sein, zu einer internationalen Plattform beizutragen und ihr Wissen und ihre Erfahrungen zu teilen.
  3. Akademische, politische oder mediale Veröffentlichungen sind ein zusätzlicher Vorteil.

Erwartete Forschungsergebnisse

  1. Für Promovierte und derzeitige Promotionsstudierende sowie für Kommunikationspraktiker*innen: Policy Paper

    ◦ Ein klarer Satz praktischer politischer Empfehlungen in der Informationspolitik, die auf die Kontexte der Ukraine, Moldauens oder Deutschlands oder Europas als Region zugeschnitten sind.

    ◦ Identifikation bewährter Praktiken, die unter diesen Ländern geteilt und angepasst werden können, und Schaffung eines Modells für internationale Zusammenarbeit zur Bekämpfung von Informationsstörungen.

    ◦ Das endgültige Policy Paper, etwa 9000 Wörter lang, wird bis zum 29. November geliefert. Es wird eine Zusammenfassung, eine detaillierte Analyse und umsetzbare Empfehlungen enthalten.

  1. Für angehende Promotionsbewerbende: Forschungsvorschlag

    ◦ Umfassender Forschungsvorschlag, der einen klaren Plan für eine vergleichende Studie, potenzielle Finanzierungsmöglichkeiten und Kooperationsmöglichkeiten skizziert.

    ◦ Der endgültige Forschungsvorschlag, etwa 7000 Wörter lang, wird bis zum 29. November geliefert. Er wird eine klare Forschungsfrage, einen detaillierten Forschungsplan, Methodologie und erwartete Auswirkungen enthalten.

Unser Angebot umfasst:

  • Ein dreimonatiges Online-Stipendium, betreut und unterstützt von unserem externen Experten, Dr. Dmytro Iarovyi, außerordentlicher Professor am Graduiertenbereich Sozial- und Geisteswissenschaften an der Kyiv School of Economics.
  • Entwicklung eines Policy Papers
  • Ein Stipendienprogramm, das monatlich 1.200,00 Euro gewährt
  • Teilnahme an einer Podiumsdiskussion während der Konferenz in Berlin im Dezember
  • Transport und Unterkunft in Berlin während der Konferenz
  • Veröffentlichung auf der Plattform „Truth to Justice“ und gemeinsames Policy Paper mit der KSE

Regeln des Auswahlverfahrens

  1. AI-Tools sind nur für grundlegende Bearbeitung und Formatierung von Dokumenten erlaubt. Alle wesentlichen Inhalte müssen von den Bewerbenden original und eigenständig erstellt werden.
  2. Plagiat, einschließlich der Verwendung unautorisierter AI-generierter Inhalte, ist strengstens verboten. Jeglicher Nachweis von Plagiat führt zur sofortigen Disqualifikation vom Auswahlprozess.
  3. Wir akzeptieren keine Bewerbenden, die nach einer Open-Source-Prüfung irgendeine Verbindung zu den politischen Regimen Russlands, Belarus, Iran, der Demokratischen Volksrepublik Korea oder der Syrischen Arabischen Republik haben, da diese Länder im Kontext dieses Projekts als Aggressorstaaten gelten. Die Verbindung umfasst:
  4. Aktuelle oder frühere Beschäftigung bei Regierungsinstitutionen, staatlichen Unternehmen oder Organisationen, die eng mit der Regierung dieser Länder verbunden sind.
  5. Mitgliedschaft oder aktive Teilnahme an politischen Parteien, Bewegungen oder Gruppen, die mit diesen Regimen verbunden sind.
  6. Erhalt von Stipendien, Zuschüssen oder jeglicher finanzieller Unterstützung von diesen Regierungen oder regierungsnahen Stellen.
  7. Öffentliche Unterstützung oder Förderung der politischen Agenden oder Politiken dieser Regime, sei es durch Veröffentlichungen, Medienauftritte oder Aktivitäten in sozialen Medien.
  8. Jegliche andere Verbindungen, die Bedenken hinsichtlich potenzieller Interessenkonflikte oder Vorurteile im Einklang mit den politischen Interessen dieser Länder aufwerfen könnten.
  9. Die Interviews werden von einem Auswahlkomitee geführt, das aus mindestens drei Personen besteht, die Forschende im Bereich der Sozialwissenschaften oder Praktiker*innen in den Bereichen Information und Kommunikation, nationale Sicherheit, Medien oder Journalismus sind. Die Liste der Komiteemitglieder wird nach der Auswahl veröffentlicht.
  10. Die Interviews werden über Zoom geführt und aufgezeichnet. Der Zugang zu den Interviews wird ausschließlich den Mitgliedern des Auswahlkomitees gewährt. Die Aufzeichnungen der Interviews werden am 1. September gelöscht.
  11. Wenn Sie Fragen haben, wenden Sie sich bitte an: diarovyi@kse.org.ua, Dr. Dmytro Iarovyi.