Post-Release: Unabhängigkeitstag der Ukraine
Am 24. August, dem Unabhängigkeitstag der Ukraine, haben wir gemeinsam ein kraftvolles Zeichen der Solidarität gesetzt. Wir möchten uns herzlich bei allen bedanken, die an unserer Aktion am Brandenburger Tor teilgenommen haben und trotz der Sabotage-Aktion weiter standhaft blieben.
Von 16:00 bis 21:00 Uhr knüpften wir gemeinsam ein Tarnnetz für ukrainische Freiwillig
e, die in den Frontgebieten tätig sind. Es war beeindruckend zu sehen, wie viele Menschen sich an dieser wichtigen Aufgabe beteiligten und damit ihre Unterstützung für die Ukraine ausdrückten.
Gegen 16:45 passierte jedoch etwas Unvorhersehbares. Ein Mann ging zur Bühne, an der unsere Moderatorinnen gerade sprachen. Es schien, als würde er sie angreifen wollen. Er wurde jedoch weggeschubst und während die Polizei gerufen wurde, fing er an, sich mit einem Messer selbst zu verletzen. Die Polizei reagierte schnell, entwaffnete den Mann und nahm ihn mit. Nach einer kurzen Pause ging unsere Demonstration weiter. Trotz des Schockes haben wir uns nicht unterkriegen lassen. Eine klassische Sabotage-Aktion, die darauf ausgelegt war, uns von unserer Demo abzuhalten und sie vorzeitig zu beenden. Weitere Infos folgen.
Zwischen 18:35 und 19:35 Uhr fand die Demonstration statt, bei der unsere Redner*innen eindrucksvolle Worte sprachen. Sie forderten umfassende Militärhilfe, einen Stopp der russischen Öl- und Gasimporte und die Freilassung ukrainischer Zivil- und Kriegsgefangener. Angesichts der bedrohlichen Entwicklungen in Deutschland, wie dem Einfrieren der Militärhilfe und der Verbreitung russischer Propaganda, war es wichtiger denn je, ein starkes Signal an die Politik zu senden.
Hier einige Zitate unserer Redner*innen, die die Stimmung und Entschlossenheit der Teilnehmer*innen perfekt einfangen:
“Die ganze Welt ist in den letzten zweieinhalb Jahren Zeuge dieser Entwicklung in der Ukraine geworden. Aber russland versucht schon seit Jahrhunderten, die Ukraine zu unterdrücken und zu „russifizieren“, und die Krim ist sein Lieblingsteil.
Seit Jahrhunderten versucht russland, die indigenen Völker der Krim loszuwerden, nicht nur die Krimtataren, sondern auch die Karaiten (oder Karaims) und Krimtschaken.
Im Jahr 2014 wurde die ganze Welt Zeuge, wie russland meine Heimat Krim annektierte, und die internationale Gemeinschaft unternahm nicht viel, um die Situation nicht eskalieren zu lassen. Heute haben wir mit den Folgen dieses Schweigens zu kämpfen.” – Elnara Nuriieva-Letova
“In diesen Tagen versucht die Ukraine Raum zu gewinnen, versucht zu überzeugen, dass sie mehr Unterstützung braucht und das auch in einem Land, das seine Freiheit internationaler Unterstützung verdankt. […] Und heute steht die Bundesrepublik Deutschland schweigend da und sagt: „Ein ausgeglichener Haushalt ist wichtiger als äußere Sicherheit; die Lieferung von Taurus ist eine unnötige Eskalation; das eingefrorene russische Vermögen darf rechtlich nicht angegriffen werden; und wir müssen eine Einigung über die Zinsen finden.”
Ja, für den Triumph des Bösen reicht es, wenn die Guten nichts oder wenig tun. Jeder mehr ausgegebene Euro, jeder mehr produzierte Waffe, jede bessere Erklärung warum wir Deutsche an der Seite der Ukraine stehen müssen ist gut investiert.“ – Roderich Kiesewetter
“Es ist schön euch heute in Vyshyvankas und der ukrainischen Flagge zu sehen… aber ich habe eine Bitte: Tragt es jeden Tag. Macht Ukraine sichtbar. Auf Social Media und im Alltag. Macht klar, dass der Krieg noch nicht vorbei ist.” – Frank Peter Wilde
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Noch einmal ein großes Dankeschön an alle, die mit ihrer Anwesenheit und ihrem Engagement diese Veranstaltung zu einem Erfolg gemacht haben. Ihre Solidarität mit der Ukraine bedeutet uns sehr viel!
Photo: Wolfgang Bellwinkel and uprightgazestudios