Umweltschäden von Russlands Krieg gegen die Ukraine: Die Zerstörung des Kakhovka-Staudamms
Neben all dem menschlichen Leid und der massiven Zerstörung von Siedlungsgebieten und Infrastruktur hat der russische Krieg gegen die Ukraine auch zu kolossalen Schäden an der Umwelt im Lande geführt. Das Ausmaß lässt sich bisher kaum abschätzen. Die Zerstörung des Kachowka-Staudamms am 6. Juni 2023 war das sichtbarste Umweltkriegsverbrechen mit weitreichenden Folgen nicht nur für die irreversibel geschädigten Ökosysteme flussaufwärts und flussabwärts, sondern auch für die gesamte Region und ihre Wirtschaft. Landwirtschaftliche Flächen können nicht mehr bewässert werden. Es mangelt an Trinkwasser, das zuvor ebenfalls aus dem Stausee bereitgestellt wurde. Der Verlust der elektrischen Kapazität des Wasserkraftwerks destabilisiert die Versorgung in der gesamten Südukraine. Der niedrige Wasserstand des verbliebenen Sees gefährdet die zuverlässige Kühlung des Kernkraftwerks Saporischschja.
Die in den USA ansässige gemeinnützige Organisation „Project Expedite Justice“ und die ukrainische Nichtregierungsorganisation „Truth Hounds“ haben den Bericht „Submerged“ über die Zerstörung des Kakhovka-Staudamms und seine Auswirkungen auf die Anwohner, das Ökosystem und die Landwirtschaft sowie die Folgen für die internationale Justiz veröffentlicht. Beteiligte Expert*innen und Autoren*innen der Studie präsentieren die wichtigsten Ergebnisse und diskutieren weitere Perspektiven für die Region.
Gleichzeitig bildet die Veranstaltung den Auftakt zur Kampagne „Ukrainer*innen für Ökologie“ der Berliner NGO „Vitsche e.V.“. Ziel ist es, mehr Aufmerksamkeit auf die Umweltauswirkungen des Krieges zu lenken und Fakten und Analysen für die gesellschaftliche Debatte zu Folgen und Handlungsoptionen bereitzustellen.
Mit
- Kateryna Demerza, Kuratorin des Projekts Ukrainer für Ökologie, Vitsche
- Pascal Turlan, Rechts – und Programmdirektor bei Project Expedite Justice, außerordentlicher Professor an der ScPo
- Shaun Burnie, leitender Nuklearspezialist bei Greenpeace Deutschland
- Myroslava Markova, Junior Investigator und Dokumentarin bei Project Expedite Justice, ist die Autorin des Kapitels des Berichts, das die wirtschaftlichen Auswirkungen der Zerstörung des Kakhovka-Damms beschreibt
- Andriy Bilenkyi (online), Landwirtschaftsexperte bei Project Expedite Justice
- Roman Koval, Leiter der Forschungsabteilung von Truth Hounds
- Andrii Latsyba, Jurist bei Truth HoundsMaria Sahaidak, Zentrum für strategische Kommunikation und Informationssicherheit
Moderation:
- Robert Sperfeld, Heinrich-Böll-Stiftung
Sprache: Englisch mit Simultanübersetzung ins Deutsche
Weitere Lektüre: SUBMERGED – Study of the Destruction of the Kakhovka Dam and Its Impacts on Ecosystems, Agrarians, Other Civilians, and International Justice
Kontakt:
Heinrich-Böll-Stiftung
Anna Antonina Łysiak
lysiak@boell.de
Vitsche e.V.
Ernest Dmitriev
e.dmitriev@vitsche.org
Ihre Teilnahme an der Veranstaltung:
» Teilnahme vor Ort
im Konferenzzentrum der Heinrich-Böll-Stiftung, Schumannstr. 8, 10117 Berlin
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