
Vitsche Update
Am 23. September haben wir unser Mitglied Anton Dorokh aus unserer Organisation Vitsche e.V. ausgeschlossen.
Der inoffizielle Beginn von Vitsche als ukrainische Bewegung in Deutschland geht auf den 30. Januar zurück, als aktive Ukrainer*innen den ersten Protest für Sanktionen und die Isolierung russlands organisierten, bevor eine groß angelegte russische Invasion in der Ukraine Realität wurde. In den Monaten nach der Invasion schlossen sich zahlreiche Menschen der Organisation an, die ebenfalls die gemeinsame Sache – den Kampf für den Sieg der Ukraine – unterstützten.
Mit der Zeit formte sich ein aktives Kernteam und wir ließen uns als gemeinnützige Organisation Vitsche e.V. registrieren.
Die Zusammenarbeit bei Vitsche basierte schon immer auf Vertrauen, gemeinsamen Werten und dem gemeinsamen Ziel, die russische Aggression zu stoppen und die Ukrainer*innen innerhalb und außerhalb der Ukraine zu unterstützen.
Kürzlich haben wir durch die Unterstützung dritter Personen neue Details aus der Biographie von jemandem entdeckt, der Vitsche seit langem repräsentierte und verschiedene Projekte der Organisation betreute. Nicht ohne Bedauern und mit voller Verantwortung für unsere Unaufmerksamkeit mussten wir feststellen, dass wir den Moment der detaillierten Überprüfung der Biographien und Hintergründe unserer Mitglieder bei der Entstehung der Organisation verpasst hatten.
In diesen letztem halben Jahr seit unserer Entstehung gab es eine Person in unserer Organisation, deren Vergangenheit mit der Propagandamaschine des Aggressorstaates verbunden ist. Anton Dorokh arbeitete von 2014 bis November 2021 für RT (RussiaToday) und dessen Tochterfirma Ruptly und wurde offiziell als Journalist von der Terrororganisation “DNR” akkreditiert. Diese Akkreditierung wird für Berichterstattung vergeben, die den Interessen des Aggressorstaates russland und den durch russland gesteuerten terroristischen Organisationen dient.
Mit Bedauern informieren wir Sie über diese Situation und sind offen für Ihre Fragen und Kritik. Die Beteiligung an russischer Propaganda sowie Verhalten, das nicht unseren Werten entspricht, wird von unserer Organisation zutiefst verurteilt und ist etwas, gegen das wir während unseres gesamten Bestehens weiter kämpfen werden. Bewusstes Verschweigen oder die teilweise Verschleierung solcher Tatsachen beendet die Zusammenarbeit mit Vitsche in jeder Form.
Schlussfolgerungen unserer Organisation:
- Das Vitsche-Team stimmte für den Ausschluss von Anton Dorokh aus unserer Organisation. Er durchläuft nun das Ausschlussverfahren mit allen Konsequenzen. Das Ausschlussdokument wurde am 23. September unterzeichnet.
- Vitsche entbindet sich nicht von der Verantwortung für die Projekte, an denen dieses Teammitglied beteiligt war, und versichert, dass die Projekte in keiner Weise die Interessen der ukrainischen Gemeinschaft verletzt haben.
Wie geht es nun weiter?
- Von nun an wird Vitsche neue Bewerber*innen darüber aufklären, dass die Arbeit für russland in der Vergangenheit ihre Möglichkeit ausschließt, bei Vitsche aktiv zu werden, selbst wenn sich ihre Position geändert hat und sie nun pro-ukrainische Ansichten haben.
- Wir werden die Werte von Vitsche noch sorgfältiger und klarer mit neuen Bewerber*innen und Mitgliedern kommunizieren.
- Die Organisation wird weiterhin Entscheidungen durch Mehrheitsentscheid treffen und alle Projekte und Kooperationen auf Übereinstimmung mit den Vitsche-Werten und den Zielen unserer Tätigkeit überprüfen.
- Wir werden sicherstellen, dass nur gemeinsam gewählte Vertreter*innen im Namen von Vitsche, für den Verein öffentlich sprechen dürfen.
Wir, Vitsche, glauben aufrichtig an den Dialog mit allen Menschen, die einst von russischer Propaganda beeinflusst wurden und später ihren Fehler erkannt und ihre Ansichten radikal geändert haben. Trotzdem muss jede Person, die den russischen Terror unterstützt hat, die Verantwortung dafür tragen und kann nicht die ukrainische Bürgerbewegung repräsentieren.
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